You are currently viewing #3 – Nepal, Auszeit in Pokhara

#3 – Nepal, Auszeit in Pokhara

Ankunft in Pokhara

Während der Fahrt zwischen Chitwan und Pokhara kündigte sich bei Janek leider eine kleine Erkältung oder ähnliches an. Mit Migräne, Übelkeit und Unwohlsein kamen wir in Pokhara am Busbahnhof an und nahmen uns einfach ein Taxi. Palmen wuchsen in der Straßenmitte und es herrschte eine entspannte Atmosphäre.

Unsere Unterkunft konnten wir, wie immer, nicht direkt finden. Da wir wussten, dass sich diese direkt am See befindet, stiegen wir in unmittelbarer Nähe einfach aus und gingen zu Fuß weiter. Unkonzentriert und kaputt wie wir waren, vergaßen wir unsere Rucksäcke mit allen wichtigen Dokumenten und der Technik im Taxi. Unser Fahrer rief uns allerdings direkt hinterher, nachdem er die beiden Taschen in seinem Taxi liegen sah. Mit dem kleinen Schock im Gepäck, fanden wir unsere kleine Hütte am See und entspannten den Rest des Tages.

Erste Tage in Pokhara

Da es Janek leider nicht sehr gut ging, verweilten wir die ersten Tage größtenteils in der Unterkunft. Zum Glück konnten wir die geplante Wanderung um ein paar Tage verschieben und unsere Zeit in Pokhara verlängern. So blieb genügend Zeit, wieder fit zu werden. Janek, wegen seiner Migräneattacken, verbrachte die meiste Zeit im dunklen Zimmer, wobei ich größtenteils in der Hängematte vor unserer Hütte lag. Während ich das Fotobuch designte, beobachtete ich die vielen Leute, die am See spazieren gingen, Sport machten oder ihre Waren verkaufen wollten. Sie scheuten sich nicht, über die kleine Mauer zu schauen und uns so lange zu rufen, bis wir Ihnen Aufmerksamkeit schenkten. Absurd wurde es, als Janek sich gerade in unserer Hütte umzog und eine Frau ihn währenddessen versuchte in ein Verkaufsgespräch zu verwickeln. Privatsphäre, Fehlanzeige.

Das Ufer des Sees war mit vielen kleinen Restaurants, Cafés und sogar einem Freizeitpark gesäumt. Wir testeten ein paar der Restaurants in unmittelbarer Nähe oder aßen direkt bei uns. 

Unsere kleine Hütte
Unsere kleine Hütte
Ausblick aus unserer Hütte
Ausblick aus unserer Hütte
Die Hängematte vor unserer kleinen Hütte
Die Hängematte vor unserer kleinen Hütte

Nachdem es Janek etwas besser ging, fuhren wir mit dem Taxi auf den Sarangkot, da wir auf eine gute Aussicht hofften. Von hier kann man, bei guter Sicht, die Annapurnarange fabelhaft sehen. Leider zog es sich während der 30-minütigen Fahrt etwas zu und oben angekommen, waren die Gipfel leider nicht mehr zu sehen. Wir gingen trotzdem bis nach oben zum Viewpoint und verschafften uns einen Überblick. Unser Taxifahrer wartete geduldig auf uns und brachte uns anschließend zurück zu unserer bunten Hütte.

Am nächsten Morgen standen wir vor Sonnenaufgang auf und liefen die knapp 20 Minuten zum „Cablecar“. Dieses führt direkt auf den Sarangkot und war mit 9$/Person zwar relativ teuer, dafür konnten wir so lange oben bleiben, wie wir wollten. Die Fahrt über 2,2 km Länge dauerte etwa 10 Minuten und wir mussten uns, oben angekommen, etwas beeilen, um den Sonnenaufgang zu erleben. Auf die Minute genau erreichten wir den Aussichtspunk und machten es uns gemütlich. Leider ließen die ersten Wolken nicht lange auf sich warten und wir hatten keine perfekte Aussicht. Wir gönnten uns noch ein leckeres Frühstück auf dem Sarangkot und hofften auf bessere Sicht. Es klarte nicht mehr auf und wir entschieden uns zurück ins Tal zu fahren. Die Aussicht aus dem Cablecar war grandios und wir überlegten uns in der Gegend noch ein wenig wandern zu gehen.

Blick auf die Annapurnarange
Blick auf die Annapurnarange
Sonnenaufgang an der Annapurnarange
Sonnenaufgang an der Annapurnarange

Wandern in Pokhara

Janek ging es mittlerweile viel besser und wir wollten uns ein wenig auf die große Wanderung vorbereiten. Wir suchten eine kleine Route bei Komoot raus und starteten nach dem Frühstück. Unsere Route führte uns auf den Sarangkot, natürlich nicht bis zur Spitze. Wir bogen versehentlich falsch ab und mussten einen riesen Umweg laufen. Dieser war allerdings so schön, dass wir froh waren, den „echten Weg“ verpasst zu haben. Oben angekommen, gönnten wir uns etwas kühles zu trinken und gingen einen anderen Weg hinab. Kurz bevor wir unsere Unterkunft erreichten, fanden wir ein schönes Restaurant mit Sitzgelegenheiten in Baumhäusern über dem See. Hier tranken wir einen Eiskaffee und genossen den Blick auf den See. Wir konnten leider nur für ein Getränk bleiben, da ein Gewitter aufzog. Wie fast jeden Abend, saßen wir vor unserer Hütte und schauten dem Gewitter in den Bergen zu. 

Wandern am Sarangkot
Wandern am Sarangkot
Blick auf den Phewasee
Blick auf den Phewasee

Besuch des Lord Shiva

Am letzten Tag vor unserer Abreise, wollten wir unbedingt noch die Shiva-Statue oben auf dem Berg besuchen. Wir konnten den Tempel aus unserer Unterkunft sehen und fanden ihn schon aus der Ferne sehr faszinierend.

Ohne uns weiter zu informieren liefen wir durch die halbe Stadt. Wir wollten uns ein Boot mieten, auf die andere Seite des Sees fahren, den Berg hochwandern und den Tempel besichtigen. Etwas naiv hinterfragten wir unseren Plan nicht. Wir wurden aufgeklärt, dass es nicht so einfach möglich sei, mit dem Boot anzulanden und den Berg zu besteigen, zumal dies viel Zeit in Anspruch nehmen würde und der Himmel sich mal wieder zuzog. Also schlenderten wir noch etwas weiter durch die Straßen. Da wir noch kein Frühstück hatten, kehrten wir in einem unscheinbar aussehendem Hinterhofrestaurant ein und hatten hier unser bestes „Friedrice mit Vegetables“ in Nepal.

Anschließend ließen wir uns per Taxi zum Tempel fahren. Oben angekommen, tummelten sich die Leute. Busse versuchten sich durch die Massen zu drängen und wie immer, versuchten Verkäufer ihre Waren zu verkaufen. Wir mussten noch etwa 20 Minuten steile Treppen steigen und waren endlich da. Der Tempel war erst vor kurzem eröffnet worden und die Shiva-Statue wirklich beeindruckend. 

Drum herum waren noch viele kleine Baustellen, die Statue an sich aber fertig. Um den Tempel zu besichtigen, mussten wir wie immer unsere Schuhe ausziehen. Wir umrundeten den Tempel ein paar Mal, schossen noch ein paar Fotos und machten uns zurück auf den Heimweg. Das Taxi lud uns an der selben Stelle ab, an der wir auch starteten und wir liefen den Rest zu unserer Unterkunft.

Lord Shiva Statue
Lord Shiva Statue
Friedrice mit Vegetables
Friedrice mit Vegetables
Beindruckender Tempel
Beindruckender Tempel

Die letzte Nacht in Pokhara

Am letzten Abend aßen wir direkt im Restaurant der Unterkunft. Ich probierte ein Gericht mit Hühnchen und alles schmeckte ausgezeichnet. Allerdings bekam ich danach etwas Bauchschmerzen und fühlte mich nicht so wohl. 

Mitten in der Nacht ging es dann ganz schnell, Handy Taschenlampe an, Janek reichte mir eine Tüte, welche ich glücklicherweise gerade noch öffnen konnte, und holte das ganze Essen wieder raus. Blöderweise hatten wir kein eigenes Badezimmer in der Hütte. Mir ging es so dreckig und das Prozedere wiederholte sich die Nacht noch öfter. Das war dann wohl meine erste Lebensmittelvergiftung.
Zu allem Übel hatten wir auch noch für den nächsten Tag den Bus gebucht und die Wanderung stand in den nächsten Tagen an. Nach der schlaflosen Nacht bekam ich beim Frühstück keinen Bissen runter und die Busfahrt machte es nicht besser. An einem Rastplatz sprach mich eine mitreisende Frau an, die wohl merkte, wie schlecht es mir ging und bot mir Medikamente an, welche ich dankend ablehnte. Nachdem ich einmal von einer Banane abgebissen hatte, musste ich mich ein letztes Mal übergeben, aber hielt die restliche Fahrt ganz gut durch.

Wir kamen in Kathmandu an und liefen das kleine Stück vom Busbahnhof zu unserer Unterkunft. Den Rest des Tages schliefen wir und waren einfach nur froh, die Fahrt überstanden zu haben. [Hier geht’s weiter]

Benachrichtigung
Benachrichtige mich bei
1 Kommentar
Inline Feedbacks
View all comments
Gisela A.
1 Jahr zuvor

Ihr seid einfach toll……ich beneide Euch immer wieder. Super habt ihr diese Seiten gemacht, sehr umfangreich und toll beschrieben. Man denkt manchmal, man ist mit dabei. Nepal hätte mich auch interessiert….noch viele schöne Erlebnisse