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#2 – Nepal, Safari im Chitwan Nationalpark

Unsere Baumhaus Unterkunft war super gemütlich und es herrschte ein angenehmer Flair. Das Hauseigene Restaurant war super gelegen und jeder Platz hatte Blick auf den Fluss. Auf der gegenüberliegenden Seite lag ein Krokodil und wenige 100m weiter spielten ein paar Kinder im Wasser…

Noch am ersten Abend gingen wir in die nahegelegene Stadt um Geld abzuheben und eine Kleinigkeit zu essen. Wir waren nur wenige Gehminuten von dem Stadtzentrum entfernt und der Gastgeber ermahnte uns nicht zu spät zurück zukommen, da es wegen der Elefanten gefährlich sei, so spät draußen herum zu laufen. 

Wir setzen uns in ein Restaurant und bestellten eine Kleinigkeit. Plötzlich lief keine 10 Meter entfernt ein Nashorn über die Straße. Wir sprangen auf und überlegten, wo wir hinrennen sollten, falls es auf uns zukommt. Der Besitzer des Restaurants beruhigte uns uns meinte, dass dieses Nashorn hier öfter vorbei kommt, da es damals in der Nachbarschaft groß gezogen worden ist. Euphorisch gingen wir zurück und waren gespannt auf unsere erste Safari.

Ausblick aus der "Happy Lemontree Lodge"
Ausblick aus der "Happy Lemontree Lodge"
Nashorn auf der Straße
Nashorn auf der Straße

Chitwan Safari mit dem Jeep

Früh morgens standen unsere Lunchboxen schon bereit. Kurz darauf tauchte unser Guide auf und wir machten uns auf den Weg. Als erstes müssen wir den Fluss überqueren. Auf Vivis ungläubige Frage, ob wir da zu Fuß durchmüssen, lachte er nur und meinte, dass es wegen der Krokodile zu gefährlich sei.

Als wir den Fluss erreichten, wussten wir auch wieso. Alleine an der Stelle an welcher wir übersetzten, zählten wir 6 Krokodile und einen Elefanten. Wir nahmen in dem kleinen Einbaum Platz und wurden mit ein paar gekonnten Stockstößen auf der anderen Seite abgesetzt. Den Rest zum Auto liefen wir.
Nachdem wir unseren Fahrer kennen gelernt und ein paar Grundregeln besprochen hatten, starteten wir unsere private Tour.

Im Einbaum zum Chitwan NP
Im Einbaum zum Chitwan NP
Im Einbaum zum Chitwan NP
Im Einbaum zum Chitwan NP

Nach etwa einem Kilometer bremste unser Fahrer stark und zeigte auf den Sandboden: „Frische Tigerspuren“. Die Tatze war äußerst gut zusehen und war wie in den Sand gemalt. Ab jetzt hieß es Augen auf. Das war einfacher gesagt als getan, da der Wegesrand sehr dicht bewachsen war. Wir erspähten einen großen Hirsch im Unterholz und im selben Moment kreuzte ein Rhinozeros unseren Weg. Das war unerwartet, hätten wir doch nicht in diesem Dickicht damit gerechnet. So schnell wie es erschien, war es auch schon wieder weg.

Ein großer Pfau versperrte uns den Weg und wir ließen ihn seinen Tanz beenden.
Bis zum Mittag sahen wir ein paar weitere Nashörner, einen Büffel in der Ferne, viele Affen und weitere Pfauen.

Tigerspuren im Sand

Kurz vor einem Fluss entdeckten wir weitere Tigerspuren im Sand und blickten uns konzentriert um. Leider nichts zu sehen. Bevor wir den Fluss mit unserem Jeep durchquerten, luden wir noch 6 Soldaten auf. Diese wollten sich nicht die Füße nass machen und nahmen unsere Einladung dankend an. Ihr Ziel war die gegenüberliegende Soldatensiedlung, in welcher die Männer für etwa einen Monat bleiben werden und den Nationalpark schützen.
Wir fuhren durch hügeliges Gelände und hielten an einer Lichtung. Hier konnten wir aussteigen und liefen den Rest. Der Affe über uns schüttelte die Äste so stark, dass Blüten auf uns rieselten.
Wir spazierten durch den Wald und gelangten an einen Fluss. Auf der anderen Seite nahm eine Nashorn Familie ein Bad.

Nashornfamilie am Fluss
Nashornfamilie am Fluss
Nepal Safari Chitwan
Tigerspuren im Sand

Für das Lunch suchten unsere Guides eine verlassene alte Hotelanlage. Hier konnten wir uns mit Blick auf den Fluss gemütlich ins Laub setzen. Zum Lunch gab es Rice mit Gemüsecurry. Unser Guide bot Vivi auch etwas von seinem Hühnchen an. Das war ziemlich scharf und in dem Fleisch waren noch Knochen. Plötzlich knisterte es im Gebüsch und die Unsicherheit der Guides beunruhigte uns etwas. Unser Fahrer bewaffnete sich mit seinem Stock und schaute nach der Ursache. Ein paar Affen schwangen sich von Baum zu Baum. Fehlalarm.

Nepal Safari Chitwan
Lunch im Chitwan Nationalpark
Affe im Baum
Affe im Baum

Da wir sehr weit in den Nationalpark vorgedrungen waren, mussten wir langsam den Rückweg antreten. Dabei fuhren wir oftmals durch brennendes Gebiet. Für uns völlig unverständlich, ein Feuer in einem Nationalpark. Unser Guide erklärte uns, dass dies kontrollierte Feuer sein und nur das Unterholz verbrennt. Dies dient der Düngung und die Tiere sind daran gewöhnt.
Auf unserem Rückweg sahen wir keine Besonderheiten und so ließen wir den Tag in unserem Baumhaus am Fluss ausklingen.

Die Walkingsafari

Am nächsten Morgen wurden wir von demselben Guide und einem weiteren abgeholt. Beide mit einem Bambusstock bewaffnet. Mit dem Boot ging es wieder in den Nationalpark. Wir liefen etwa 1km und wurden anschließend über unsere Sicherheit informiert. Für jedes Tier gab es verschiedene Verhaltensregeln.

Nashorn – schnell auf gerader Strecke, guter Geruchsinn, schlechte Augen:

Zickzack laufen, hinterm Baum verstecken, Kleidungsstücke abwerfen

Tiger – gute Augen, guter Geruchssinn, sehr schnell:

Augenkontakt halten, langsam rückwärts entfernen

Slotbär – kraftvoll, guter Geruchssinn:

Groß machen, als Gruppe formieren, um größer zu sein

Elefant – guter Geruchsinn, schnell auf gerader Strecke, kraftvoll:

Beten

Zu Fuß durch den Chitwan NP
Zu Fuß durch den Chitwan NP
Wanderung durch den Chitwan Nationalpark
Wanderung durch den Chitwan Nationalpark

Nach der Sicherheitseinweisung ging es etwas adrenalingeladener weiter. Ein Guide vorne und einer hinten. Auf großen Wiesen oder freien Flächen suchten unsere Guides immer gründlich die Gegend ab. Wir verschwanden gerade auf der anderen Seite im Dickicht als ein großes Nashorn die Wiese betrat. Das war knapp.
Wir gingen ein paar Kilometer in einem Flussbett und horchten dabei auf jedes Geräusch. Allein diese Natur zu erleben, war die Safari wert.
So wanderten wir durch Wälder und Wiesen und machten schließlich Rast an einem Fluss. Am Baum fanden wir frische Tigerspuren und unser Guide zeigte uns, wo dieser sein Revier markierte.

Nashorntaxi
Nashorntaxi
Wanderung durch den Chitwan Nationalpark
Wanderung durch den Chitwan Nationalpark

Anschließend machten wir uns auf den Rückweg und sahen einige Rhinos im Fluss. Wir mussten etwa 2 Kilometer durch 4 Meter hohes Gras oder Schilf laufen und konnten nicht weit sehen. An jeder Ecke hätten sich Nashörner oder Tiger verstecken können. Eventuell haben wir sie sogar einfach nicht gesehen. Wir machten ein paar Pausen an Orten, wo Tiger wohl öfter vorbeilaufen, fanden aber leider nichts. Allerdings sahen wir noch 2 kämpfende Nashörner in unmittelbarer Nähe. Nach 24 Kilometern und einem ganzen Tag im Nationalpark kamen wir erschöpft in unserer Unterkunft an.

Fahrt nach Pokhara

Am nächsten Morgen ging es früh mit dem Tuk Tuk zum Busbahnhof. Dieses Mal setzten wir uns ganz nach vorne. Janek ging es leider nicht so gut und er hatte das Gefühl etwas auszubrüten. Die Fahrt war natürlich wieder äußert holprig und dauerte etwa 6-7 Stunden. Dabei platzte auch noch einer der hinteren Reifen und wir mussten für etwa eine halbe Stunde an einer „Werkstatt“ anhalten. Das waren dann allerdings auch die Highlight der zweiten Busfahrt und wir kamen „sicher“ in Pokhara an. [Hier geht’s weiter]

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4 Kommentare
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Gina
1 Jahr zuvor

Wow, ihr seid so mutig. Direkt im ersten Land eine Safari zu Fuß. Das Nashorn auf der Straße sieht so unreal aus, das kann man garnicht glauben, wenn man es nicht selbst gesehen hat 😀

Vivi & Janek
1 Jahr zuvor
Reply to  Gina

Das war auch ein sehr verrückter Moment. Wir hätten dort nicht mit einem Nashorn gerechnet 😀 Vielen Dank für deinen Kommentar 🙂

Claudia
1 Jahr zuvor

Das habt ihr sehr spannend geschrieben.
Es erfordert ja sehr viel Mut mit zwei Guides mit Bambusknüppeln zu Fuß 24 km durch 4 Meter hohes Gras und so zu laufen.

Vivi & Janek
1 Jahr zuvor
Reply to  Claudia

Ja, das empfanden wir währenddessen auch als sehr spannend und fragwürdig, ob das alles safe ist 😀