Wenn du erst mal weißt, wo du hin möchtest, ist Argentinien ein einfach zu bereisendes Land. Ob mit Bus, Flugzeug oder mit dem Mietwagen – Es ist für jeden etwas dabei. Wir haben in unseren drei Monaten in Argentinien & Chile jede dieser Möglichkeiten genutzt und geben dir ein paar hilfreiche Tipps und Tricks. Du wirst nach diesem Artikel wissen, wie du dich mit dem Bus fortbewegst, welche Busunternehmen es in Argentinien gibt und wie du diese finden und Tickets buchen kannst. Außerdem geben wir dir unsere Informationen und Erfahrungen weiter, wie du im besten Fall an günstige Flüge gelangst, dich in den Städten fortbewegst, wie du günstig ein Auto oder Van mieten kannst und auf welche Schwierigkeiten wir dabei gestoßen sind.

Themenübersicht:

Bus

Auto, Van und Camper

Flugzeug

Fortbewegung vor Ort

Bus

Auto, Van und Camper

Flugzeug

Fortbewegung vor Ort

1. Die Größe Argentiniens, Strecken und Verbindungen

Argentinien ist ein ziemlich langes Land (etwa 3700 km), die Strecken zwischen den Städten und Zielen gefühlt ewig. Dies solltest du unbedingt in deine Routenplanung einbeziehen. So brauchst du vom Norden in den Süden mehrere Tage mit dem Bus, also Fahrtzeit! Es kann sich also anbieten, auf einen oder mehrere Inlandsflüge zurückzugreifen. Die Flüge gehen übrigens meistens über Buenos Aires, zumindest bei der günstigen Fluggesellschaft Aerolíneas Argentinas. Solltest du weniger Zeit in Argentinien haben, geht es fast nicht ohne Flug. Hast du mehr Zeit, kannst du auch super alles mit dem Bus erreichen. Du kommst nahezu von jeder Stadt in die nächste, die Busverbindungen sind also super ausgebaut, aber auch nicht so günstig wie du es eventuell aus Asien kennst. Für lange Strecken bieten sich vor allem die gemütlichen Nachtbusse an, da du dir somit eine Übernachtung sparen kannst und Zeit am Tag gewinnst. Allerdings siehst du dabei nicht so viel von deiner Umgebung.

1.1 Flexibel mit dem Mietwagen in Argentinien

Auch Mietwagen sind in Argentinien sehr beliebt, da du flexibel unterwegs bist, ab und zu anhalten und in einem anderen Tempo reisen kannst. Allerdings hast du, je nach Region, oftmals äußerst zähe Strecken, kannst in der Nacht nicht während der Fahrt schlafen und bist natürlich auf einem ganz anderen Preislevel. Meist kostet dich die Einwegmiete, wenn diese überhaupt möglich ist, auch nochmal einiges an Geld, sodass es sich finanziell lohnen kann, das Auto am selben Ort wieder abzugeben. Damit hast du aber mindestens die doppelte Strecke.

Hast du dir schon überlegt, ob du nicht Argentinien und Chile verbinden möchtest?

1.2 Argentinien und Chile bereisen

Es bietet sich an, Argentinien und Chile in gewissen Regionen abwechselnd zu bereisen. Solltest du beide Länder bereisen wollen, wirst du öfter mal die Grenze übertreten. Das ist mit Bus überhaupt kein Problem!

Mit dem Mietwagen hingegen musst du etwas tiefer für die Grenzübertritte in die Tasche greifen, auch bezüglich der Versicherung. Zudem musst du alle nötigen Papiere für die Grenzübergänge zusammen haben. Sprich am besten die geplanten Grenzübertritte mit deiner Mietwagengesellschaft durch. Du kannst auch schauen, ob du dein Auto in Argentinien oder Chile etwas günstiger bekommst, sofern dies natürlich zu deiner Route passt. Besonders beliebt ist die Gegend in Patagonien. Hier kannst du Autos gut aus Ushuaia (Arg), Punta Arenas (Chile), El Calafate (Arg), Bariloche (Arg) oder Puerto Montt (Chile) und Santiago de Chile (Chile) mieten.

2. Mit dem Bus durch Argentinien

Wie angenehm deine Fahrt durch Argentinien wird, hängt stark mit deiner Auswahl der Busklasse zusammen. Es gibt vier verschiedene Busklassen in Argentinien, die sich im Komfort und dem Preis unterscheiden. Wir sind mit allen Busklassen, mit Ausnahme der Klasse „Cama-Suite“ gefahren.

2.1 Busklassen in Argentinien

2.1.1 Comun & Comun con aire

Die „normalen“ Busse sind vergleichbar mit unseren Schulbussen und sehr einfach in der Ausstattung. Diese gibt es als Comun und Comun con aire. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Klassen besteht in dem Vorhandensein einer Klimaanlage in dem Comun con aire Bus. Auf Langstrecken werden die Busse selten bis gar nicht eingesetzt. Für kurze Fahrten in und um die Stadt herum, wirst du eventuell öfter in einem solchen Bus sitzen, ohne genau zu wissen, um was für eine Art Bus es sich handelt.

Für Langstrecken sind deshalb die folgenden Busklassen interessanter.

2.1.2 Semi-Cama

Die Semi-Cama-Klasse bietet Sitze, die zwar großzügiger und komfortabler als die Standard-Plätze der Comun Klasse sind, jedoch nicht vollständig in waagerechte Liegen umgewandelt werden können. Oftmals gibt es die Angabe der Gradzahl bei der Buchung oder Beschreibung dazu. Diese beträgt in der Semi-Cama-Klasse meist 140° (dein Bett hat 180°). Die Sitze sind oft gut gepolstert und bieten ausreichend Beinfreiheit. Zudem gibt es oft noch eine Beinablage, die du optional nutzen kannst. Du solltest dir bewusst sein, dass die Ausstattung je nach Busunternehmen variieren kann. Üblicherweise sind in einer Reihe vier Plätze angeordnet. Jeweils zwei nebeneinander und mit dem Gang in der Mitte.

Typische Ausstattungsmerkmale sind: USB-Anschlüsse, verteilte Bildschirme und Klimaanlage. Zum Teil bekamen wir sogar in der Semi-Cama-Klasse einen Snack und ein Getränk.

Insgesamt bietet die Semi-Cama-Klasse eine gute Balance zwischen Komfort und Kosten.

2.1.3 Cama

Cama bedeutet wortwörtlich übersetzt Bett und bietet dir einen Sitz, den du in nahezu waagerechte Position verstellen kannst. Oftmals gibt es auch hier die Angabe der Gradzahl, die überwiegend 160° beträgt (wie gesagt, dein Bett hat 180°). Die Cama-Plätze bieten zudem mehr Platz als in der Semi-Cama Klasse, da nur noch drei Sitze in einer Reihe angeordnet sind. Es gibt dementsprechend zwei Sitze nebeneinander und einen weiteren getrennt durch den Gang. Der Einzelplatz also perfekt, falls du alleinreisend bist und etwas Privatsphäre möchtet. Die beiden zusammenhängenden Plätze können aber teilweise auch durch einen Vorhang abgetrennt werden.

Die Preise sind natürlich etwas höher, aber bei langen Busfahrten können die Plätze auch mal den Unterschied machen, vor allem wenn du über Nacht fährst und dir die Übernachtung sparen und „ausgeschlafen“ ankommen möchtest.

Auch hier sind wieder typische Ausstattungsmerkmale neben Klimaanlage und Toiletten an Board: Breite Sitze, USB-Anschluss, verteilte Bildschirme oder eigene Bildschirme und teilweise ein Snack und Getränk, abhängig von der Strecke und dem Unternehmen.

2.1.4 Cama-Suite

Die Plätze in der Cama-Suite gehören zu der luxuriösesten Klasse im Bus durch Argentinien. Die Plätze lassen sich meist komplett waagerecht (achte auf die Bezeichnung 180°) einstellen, es gibt üblicherweise eigene Bildschirme und die Plätze sind in einer Art „Kabinen“ (Suiten) angeordnet. Wie in der Cama-Klasse sind die Sitze wieder in einer 3er-Reihe oder im seltenen Fall sogar mit lediglich zwei Plätzen in einer Reihe verteilt.

Ist dir der Komfort am wichtigsten und dein Budget nicht so sehr begrenzt, wird dies wohl die beste Option sein, Argentinien zu bereisen.

Teilweise gibt es auch Busse, die mehrere Klassen in einem Bus vereinen. Üblicherweise findest du in diesem Fall in der oberen Etage Semi-Cama-Plätze vor, während in der unteren Etage die Cama-Plätze sind.

2.2 Die besten Plätze im Bus

Insgesamt können wir sagen, dass die Plätze in einem Doppeldecker unten besser zum Schlafen geeignet sind, da der Bus hier nicht so doll wackelt. Allerdings hast du nicht so viel Stauraum über dir. Oben sitzt du besser weiter oder natürlich ganz vorne. Beachte, dass die Preise manchmal von der Position, auf welcher du sitzt, abhängig sind; nach hinten wird es dann immer günstiger. Ganz hinten kannst du unter Umständen deinen Sitz nicht so weit verstellen und sitzt eventuell in der Nähe der Toilette.

2.3 Welche Busunternehmen gibt es in Argentinien?

In Argentinien gibt es sehr viele Busunternehmen, welche zudem oft regional operieren. Die Wahl dementsprechend schwierig. Ein paar Unternehmen kannst du nahezu im ganzen Land vorfinden. Dazu gehören die Busse von Andesmar und Via Tac/Via Bariloche. Es lohnt sich aber immer nach den regional operierenden Bussen zu schauen, vor allem bezüglich Preis und Komfort.

Hier findest du eine kleine Auswahl von Busunternehmen, die uns während unserer Reise in Argentinien begleitet haben.

Techni Austral

Bus Sur

Chalten Travel

Via Tac/Via Bariloche

Andesmar

Central Argentino

O´Higgins Internacional

C.A.T.A. Internacional

Pullman Bus

Buses Ahumada (Chile)

Pullman Tur (Chile)

Andimar (Chile)

Atlas Cumbres (Chile)

EME (Chile)

JAC (Chile)

Tran Satin (Chile)

Falls du keine passende Verbindung findest, kannst du ruhig mal bei diesen Unternehmen nachschauen.

2.4 Busverbindungen in Argentinien suchen

Für uns gab es zwei Arten, nach Busverbindungen in Argentinien zu suchen, die beide sehr gut funktionierten. Die Erste ist simpel und liegt auf der Hand: am Busbahnhof. Wo findest du sonst die besten Informationen? Meistens gibt es eine ganze Reihe von kleinen Häuschen oder Schaltern mit den verschiedenen Anbietern. Frag einfach bei einem Unternehmen deiner Wahl. Sollten sie deinen Zielort nicht anbieten, schicken sie dich gerne weiter zu einem passenden Unternehmen. Vergiss nicht nachzufragen, um welche Klasse es sich handelt. Die Tickets kannst du dann direkt vor Ort mit Kreditkarte oder Bargeld zahlen. (Schau dir dazu unseren Beitrag zum Thema Bezahlen an)

Die zweite Möglichkeit kannst du nutzen, wenn du nicht zum Bahnhof kommen kannst oder möchtest oder noch gar nicht vor Ort bist. Dafür gehst du auf die Webseite von Busbud* oder Rome2Rio. Hier kannst du jede beliebige Route eingeben und dir werden ein paar Strecken vorgeschlagen, aber vor allem ein paar auf dieser Route operierende Anbieter. Bei diesen schaust du jetzt auf deren Seite nach der günstigsten und für dich besten Verbindung. Zudem kannst du die Preise und Verbindungen auf den Webseiten Busbud* und Recorrido herausfinden. Hast du eine gute Verbindung gefunden, geht es ums Bezahlen und dies ist in Argentinien gar nicht so einfach, zumindest wenn du Geld sparen möchtest.

2.5 Busse buchen in Argentinien

Eventuell hast du ja schon von der Inflation und den Kurs- und Bargeldproblemen aus Argentinien gehört, falls nicht, lies dir unbedingt kurz unseren Artikel dazu durch, damit du weißt, worum es geht. Danach treffen wir uns wieder hier, ansonsten geht es einfach weiter.

Diese ganze Problematik macht es nicht einfach, die Tickets online zu kaufen. Entweder musst du deine argentinische ID angeben, die du sicherlich nicht hast, du wirst mit einer anderen Rate/Kurs abgerechnet (Ausländische Kreditkarte) oder anderen Problemen.

Du kannst es in jedem Fall versuchen und wenn du am Ende in argentinischen Peso abgerechnet wirst, sollte es kein Problem geben. Oftmals wirst du aber gefragt, ob du mit argentinischer Kredit- oder Debitkarte oder einer ausländischen Kreditkarte bezahlen möchtest. Und hier liegt das Problem. Sobald du die ausländische Karte auswählst, wird dir der Preis in US-Dollar berechnet und damit schlechter als würdest du bar oder mit Kreditkarte vor Ort bezahlen. Du profitierst in diesem Falle nämlich nicht von dem Touristenkurs (der etwas niedriger als der Blue-Dollar-Kurs ist), da du direkt in einer anderen Währung, nämlich in Dollar, zahlst.

Beispielrechnung aus unserem Alltag in Argentinien

Diese Rechnung stammt aus unserem Alltag. Zu dem eh schon höheren Preis sollte online noch eine Gebühr kommen, die den Preis auf 215 Dollar anhob. Bezahlst du diese Tickets vor Ort in bar, kosten diese, je nach Rechnungskurs (Blue-Dollar oder Western Union Kurs), nur noch etwa 135 Dollar.

Würdest du die Tickets zu demselben Preis (150.000 Peso) am Schalter mit Kreditkarte zahlen, wäre dies etwas mehr als mit dem Blue-Dollar- oder Western-Union-Kurs, aber immer noch deutlich weniger als online.

Für uns gab es deshalb immer nur die Option, die Tickets am Busbahnhof zu kaufen, da wir hier bar oder mit Kreditkarte zahlen konnten. (Probiere vorher, einen kleineren Beitrag mit Kreditkarte zu zahlen, um dir über den Wechselkurs bewusst zu sein.)

Gesucht haben wir aber meistens erstmal bei Rome2Rio nach der richtigen Verbindung und dem passenden Anbieter.

2.6 Worauf achten beim Busfahren in Argentinien?

Hast du deine passende Verbindung gefunden, ist es bestimmt bald so weit für deine erste Busfahrt in Argentinien. Damit du ein tolles und sorgenfreies Erlebnis haben wirst, haben wir noch ein paar Tipps.

Pünktlich am Busbahnhof sein. In den meisten Tickets stehen Zeiten wie: „30 Minuten vor Abfahrtzeit da sein“. Daran solltest du dich auch ungefähr halten, da die Busse überwiegend schon etwas früher geladen werden und dann pünktlich abfahren.
Pass auf deine Sachen auf. An Busbahnhöfen tummeln sich oft viele Menschen und gerade in stressigen Situationen verliert man schnell den Überblick. Bleib ruhig und konzentriere dich auf dich und dein Gepäck. Argentinien ist ein ziemlich sicheres Land und wir hatten nie irgendwelche Probleme oder Schwierigkeiten, aber wenn, dann am ehesten an einem überfüllten Busbahnhof. Mach dir also keine Sorgen, aber sei achtsam.
Wichtige Dinge nah bei dir. Auch während der Busfahrt, vor allem in der Nacht, nimmst du deine wichtigen Dinge am besten nah zu dir. In der Bauchtasche, im Rucksack oder einer Tasche zwischen oder neben deinen Beinen. Deinen Koffer oder deine Tasche schließt du, wenn möglich, ab, bevor diese/r in den Bus geladen wird. Keine Wertsachen im Aufgabegepäck! Das gilt für jedes Land.
Trinkgeld für den Kofferpacker. Rechne damit, dass der Kofferpacker ein kleines Trinkgeld dafür verlangt, deinen Koffer in den Bus zu hieven. Selbst wenn du diesen alleine in den Bus wuppst könnte es sein, dass ein Trinkgeld verlangt wird.
Nimm dir genug zu essen und zu trinken mit. Wir haben auf unseren vielen Busfahrten alles erlebt. 12 Stunden komplett ohne Verpflegung. Mal gab es einen kleinen Snack, wie eine Tüte Erdnüsse mit einer Flasche Wasser, belegte Brötchen oder ein kleines Lunchpäckchen. Verlasse dich also nicht drauf und wenn dir am Reisetag eine Mahlzeit fehlt, nimm am besten selbst ein paar Snacks und auf jeden Fall etwas zu trinken mit. Wenn du abends oder morgens fährst, kann es sein, dass am Bahnhof schon bzw. noch alles geschlossen hat, keine Chance sich noch einen Snack zu holen.
Sei darauf vorbereitet, dass es warm oder kalt im Bus werden kann. Du solltest immer etwas zum Drüberziehen oder Drüberlegen dabeihaben. Meistens war es eher zu kalt als zu warm in den Bussen, rechne aber mit beidem und statte dich dementsprechend aus.
Vor deiner Abfahrt sollte der erste Gang im Busbahnhof immer zu dem Schalter deines Anbieters gehen. Manchmal musst du dich dort anmelden, besonders bei Grenzwechseln. Die Mitarbeiter können dir an großen Busbahnhöfen auch das „Gate“ nennen, an dem dein Bus hält.

2.7 Grenzübertritt mit dem Bus

Argentinien hat fünf Nachbarländer und alle Grenzübertritte kannst du mit dem Bus überqueren. Diese sind überwiegend einfach, da du kein Visum für die umliegenden Länder benötigst. So fährst du einfach mit deinem Reisepass rüber. Für jedes Land gibt es ein paar spezifische Dinge, die du beachten solltest:

Chile

Brasilien

Bolivien

Paraguay

Uruguay

Chile

Brasilien

Bolivien

Paraguay

Uruguay

3. Auto, Camper oder Van mieten in Argentinien

Wie bereits angekündigt, bietet es sich an, Argentinien mit dem Mietwagen zu bereisen. Dafür gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Du kannst dir ein Auto für einen Roadtrip oder eine Rundreise leihen oder vor Ort für einen Tagesausflug z.B. um Sehenswürdigkeiten abseits der Touristenmassen auf eigene Faust zu besuchen. Du kannst dir sogar einen Camper, einen umgebauten Bus oder Pickup mieten und damit durch Argentinien (und Chile) reisen.

3.1 Welche Vor- und Nachteile hat das Mieten eines Fahrzeuges?

Es ist einfach eine andere Art des Reisens, mit dem Mietwagen unterwegs zu sein. Die Freiheit, Spontanität, das Erreichen von weniger besuchten Orten und das ständige Anhalten für Fotos sind einfach die größten Vorteile gegenüber der Reise mit dem Bus. Der Preis sowie das Übernachtfahren mit dem Bus und dadurch Tageszeit gewinnen sind zwei der Nachteile.

Allerdings lässt sich beides auch super verbinden. So kannst du einfach die großen Strecken mit dem Bus fahren und leihst dir für ein paar Tage ein Auto vor Ort und erkundest die Gegend ganz frei und spontan. So treibst du die Kosten nicht extrem in die Höhe und du kannst deine Zeit vor Ort so genießen, wie du es gerade brauchst. Schau in der Hochsaison aber lieber vorher nach, ob noch Fahrzeuge an deinem Zielort verfügbar sind.

3.2 Mietwagen finden und mieten

Suchst du ein Auto zur Langzeitmiete, gibt es einige Vergleichsportale, um die Preise zu vergleichen. Ändere auch mal die Start- und Endstation, den Tag sowie die Abholzeit, um eventuell einen besseren Preis zu erhalten. Wir würden in jedem Fall nochmal auf der eigenen Seite des Anbieters gegenchecken, ob du dort noch etwas sparen kannst. (oftmals haben die Vergleichsportale aber wirklich gute Deals)

Achte hier besonders auf den Versicherungsschutz, passe diesen gegebenenfalls etwas an. Das Geld ist meist gut investiert…

Bist du in einer kleinen Stadt, findest du oftmals unbekannte Mietwagenanbieter. Der erste Blick geht immer zu GoogleMaps. Hier findest du auch direkt ein paar Bewertungen, die bei Mietautos unserer Meinung nach einen recht hohen Stellenwert haben sollten. Oftmals kannst du direkt mit dem Anbieter per WhatsApp kommunizieren und so einfach dein Auto mieten.

3.3 Auto mieten mit Kreditkarte

Zu 99 % besteht der Anbieter bei der Buchung auf eine Kreditkarte, auf welcher die Kaution geblockt wird. Es muss sich zwingend um eine Kredit- und keine Debitkarte handeln. Diese werden für gewöhnlich nicht angenommen.

Solltest du keine Kreditkarte oder keinen Zugriff auf diese haben, kannst du versuchen, die Kaution in bar zu hinterlegen.

Bei einem Unternehmen wurde uns angeboten, dass Sie sich einfach die Kreditkartennummer unserer Debitkarte notieren. Allerdings schrieb sich der Anbieter auch das Ablaufdatum und den 3-stelligen Code auf der Rückseite auf, was du dringend verhindern solltest. (wir hatten die drei Ziffern abgeklebt, die Dame notierte sich stattdessen drei völlig sinnlose Nummern von der Rückseite…) also entweder abkleben oder lieber gleich lassen.

3.4 Worauf achten beim Auto mieten?

Wie überall auf der Welt: Mache, bevor du losfährst, ein paar Fotos vom Auto und weise auf die bereits vorhandenen Schäden hin, diese müssen normalerweise auch dokumentiert werden. Auch die Tankanzeige solltest du fotografieren.

Bei vielen Anbietern gab es ein Maximum an Kilometern pro Tag. Achte da besonders drauf und schaue dir die zu fahrenden Routen ggf. vorher an.

3.5 Streckenverhältnisse und Straßenverhältnisse

Die Straßenverhältnisse in Argentinien können sich regional komplett unterscheiden. Dieses zu verallgemeinern, wäre fahrlässig. Du kannst dich am besten mit deinen Gastgebern oder der Autovermietung abstimmen, welche Fahrzeugklasse du für dein Vorhaben benötigst. Es gibt in Argentinien auf jeden Fall noch jede Menge Schotter- und Sandstraßen, die du nicht unterschätzen solltest.

Planst du eine längere Reise durch weniger besiedeltes Land, solltest du dich vorher etwas mit den Tankstellen beschäftigen. An grenznahen Tankstellen kann es auch mal zu längeren Staus kommen, da viele Menschen nach Argentinien kommen, um günstig zu tanken. (kann sich mittlerweile geändert haben, nachdem die Spritpreise gestiegen sind)

3.6 Wieviel kostet Sprit in Argentinien?

Stand Januar 24 kostete:

1 Liter Diesel etwa 900 Peso (etwa 0,70 – 1,12 €, je nach Umrechnungskurs)

1 Liter Benzin etwa 660 Peso (etwa 0,51 – 0,83 €, je nach Umrechnungskurs)

Die aktuellen Preise kannst du auch hier nachschauen.

3.7 Besonderheiten und Regeln im Straßenverkehr

In Argentinien gibt es viele Einbahnstraßen. Diese erkennst du an den Pfeilen der Straßenschilder einer Kreuzung. Gibt es nur einen Pfeil, so handelt es sich um eine Einbahnstraße in die Richtung, in welcher der Pfeil zeigt. Siehst du zwei Pfeile, kann die Straße in beiden Richtungen befahren werden.

Es gibt keine Vorfahrtsschilder. Du musst bei Querstraßen schauen, ob Fahrzeuge, die aus der Richtung kommen, ein Stoppschild haben und halten müssen.

Bei einer Kreuzung ohne Schilder besteht die Regel rechts vor links, daran hält sich allerdings kaum jemand. Fahr also vorsichtig und gib lieber Vorfahrt, als auf dein Recht zu pochen.

Wir empfanden die Situation an Kreuzungen nie als stressig, sondern eher als sehr rücksichtsvoll.

3.8 Geschwindigkeitsbegrenzungen in Argentinien

Neben den Geschwindigkeitsbegrenzungen solltest du vor allem immer mit gesundem Menschenverstand fahren. Auf Schotterstraßen oder älteren Straßen können auch mal große Löcher oder Schwellen auftauchen, die vorher nicht angekündigt werden. Vorausschauend fahren ist das Motto.

In der Stadt wirst du oftmals auf Schwellen oder tiefe „Wassergräben“ stoßen. Es gibt jede Menge Straßenhunde, die auch mal gerne vors Auto laufen oder dir im Weg liegen (und nicht einfach aufstehen). Auch halten sich die Fußgänger nicht wirklich an die Ampelzeichen, oder es sind keine vorhanden. Achte da besonders drauf.

4. Inlandsflüge buchen in Argentinien

Eigentlich muss zu diesem Thema nicht für jedes Land spezifisch etwas gesagt (bzw. geschrieben) werden. Normalerweise können Flüge überall gleich günstig verglichen und gebucht werden, aber in Argentinien ist das anders!

Auch hier hängt die Problematik wieder mit der Inflation, den verschiedenen Wechselkursen und unserer ausländischen Kreditkarte zusammen, wie du mittlerweile wissen solltest. (Ansonsten geht es hier entlang)

Genau wie bei den Busbuchungen wurden wir im Anschluss immer in Dollar abgerechnet und der Kurs war dementsprechend schlecht. Wir haben leider keinen Weg gefunden, günstige Flüge im Internet zu buchen und haben deshalb einen anderen Tipp, mit dem du eine Menge Geld sparen kannst.

Wie lief es bei uns ab...

In unserem Fall wollten wir von Buenos Aires nach Iguazú fliegen. Die Preise für den Flug mit Aerolíneas Argentinas wurden auf der Webseite mit 92.000 Peso (etwa 92 €) und im Bezahlgang mit 250 Dollar (etwa 227 €) für zwei Personen angegeben. Das Risiko wollten wir nicht eingehen, denn würden wir wirklich in Dollar abgerechnet, hätten wir 3x so viel bezahlt, wie wenn in Peso abgerechnet werden würde.

Daraufhin haben wir uns ein kleines Reisebüro herausgesucht und unsere Flüge dort gebucht. Zwei Personen für 96.000 Peso (etwa 96 €). Die Tickets haben wir mit Peso in bar bezahlt. Wir hätten aber auch mit Kreditkarte zahlen können, wobei der Preis für uns dann etwas höher geworden wäre.

(In dem Reisebüro haben wir im übrigen auch noch sehr günstige Tangokarten bekommen. Schau mal hier vorbei)

4.1 Also, wie am besten Flüge in Argentinien buchen?

Am günstigsten buchst du die Inlandsflüge bei der Fluggesellschaft direkt oder in einem Reisebüro vor Ort. So kannst du von dem verbesserten Wechselkurs profitieren und relativ günstig innerhalb Argentiniens reisen. Du kannst selbstverständlich auch online buchen, achte aber penibel darauf, in welcher Währung du abgerechnet wirst. Wir vergleichen die Preise immer gerne bei Fluege.de* oder SkyScanner. Bei Fluege.de* musst du allerdings darauf achten auf der mobilen Seite* zu landen, da die Preise hier meist noch etwas günstiger sind.

5. Fortbewegung in der Stadt und vor Ort

Natürlich möchtest du dich auch in den Städten und Orten in Argentinien fortbewegen. Du kannst viele Strecken zu Fuß, mit einem geliehenen Fahrrad zurücklegen oder dir ein UBER/Taxi rufen. Es gibt aber auch ein sehr gut ausgebautes Nahverkehrssystem und das Beste daran? Du brauchst nur EINE Busfahrkarte für ganz Argentinien.

5.1 Busfahrkarte in Argentinien

Wenn du günstig vor Ort mobil sein möchtest, kommst du um die SUBE-Karte kaum herum. Mit dieser Fahrkarte kannst du die öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Argentinien nutzen. (Sofern es sich nicht um private Unternehmen handelt) Die Karte bekommst du in vielen Kiosken, an großen Busstationen oder teilweise im Touristenbüro oder einem Büro der Stadt. Du erkennst die Verkaufsstellen an dem blauen SUBE-Schild am Eingang. (nicht alle verkaufen Karten, viele bieten nur eine Aufladung an)

In kleineren Städten hatten wir etwas Probleme, eine Karte zu bekommen. Hole sie dir also am besten direkt in einer größeren Stadt, auch wenn du sie noch nicht benötigst. Diese kostet nur wenige Pesos (etwa 200 Peso (etwa 0,20 € / Stand 11/23) und kann immer wieder aufgeladen werden. Bei deiner ersten Aufladung wirst du etwas weniger, als bezahlt, auf der Karte haben, da du mit dieser anschließend etwas ins Minus gehen kannst. Es reicht am Anfang, wenige Euro auf die Karte zu laden, da die Busfahrten sehr günstig sind. (160-250 Peso pro Strecke (etwa 0,16-0,25 € / Stand 12/23)

5.2 Bus fahren mit der SUBE-Karte

Du brauchst glücklicherweise keine komplizierten Fahrpläne studieren, um in Argentinien mit dem Bus zufahren. Bei Google Maps gibst du lediglich deinen Zielort ein und stellst auf „Öffentliche Verkehrsmittel“ um. Das funktioniert allerdings nur, wenn du Internet hast. Anschließend werden dir ein paar Routen, Buslinien und Busse vorgeschlagen, die dich an dein Ziel führen. Suchst du mehr Informationen zu allen Linien, sind diese manchmal auf den Halteschildern beschrieben (wie hier in Mendoza).

Bist du allein an der Haltestelle, winke deinen Bus am besten heran. Im Bus selbst hältst du deine Karte nun an das Lesegerät und wartest, bis das grüne Häkchen aufleuchtet. Dir wird kurz der Preis der Tour sowie dein verfügbares Guthaben angezeigt. Seid ihr zu zweit oder mehr unterwegs, hältst du die Karte so oft an das Lesegerät, wie Personen mitfahren. Ihr benötigt also nur eine Karte, auch wenn ihr zu zweit oder mehr seid.

5.3 Was ist, wenn kein Geld mehr auf der SUBE-Karte ist?

In diesem Fall leuchtet das rote X auf, denn dein Guthaben reicht nicht aus. Du kannst den Busfahrer oder Mitreisende fragen, ob sie dir kurz aushelfen und Ihnen einfach die Fahrt (oder etwas mehr) in bar in die Hand drücken. Es ist an der Tagesordnung, dass eine Person den Bus betritt und kein Guthaben mehr auf der Karte hat. In jedem Fall wurde ihr von den Mitreisenden, dem Busfahrer oder uns ausgeholfen. Solltest du mal selbst in der Situation stecken (so wie wir) trau dich, jemanden anzusprechen. In den meisten Fällen bieten die Mitreisenden dies aber von sich aus an. Falls du mal danach gefragt wirst, sammele Karmapunkte und leg die Fahrt aus.

Zum Aufladen deiner leeren Karte kannst du wieder in einen der Kioske gehen. Ob diese eine Aufladung anbieten, siehst du an dem blauen SUBE-Schild an der Tür. Du teilst den Betrag der Aufladung mit und den Rest erledigt der Mitarbeiter. Dabei wird eine kleine Gebühr fällig.

5.4 Muss die SUBE-Karte registriert werden?

Du kannst (theoretisch) deine SUBE-Karte auf deinen Namen registrieren, musst du aber nicht. Vorteil ist, dass wenn diese verloren geht, du eine neue Karte bekommen kannst, auf welche dein altes Guthaben übertragen wird. Wir haben es etliche Male probiert, sind aber leider nicht weitergekommen. Du kannst es gerne HIER probieren. Das Problem war wieder einmal, dass wir als „Ausländer“ einen anderen Weg, nämlich über WhatsApp, gehen mussten, der immer wieder abgebrochen wurde. Da wir aber nie ein Vermögen auf der Karte hatten, war uns das ziemlich egal.

Dann kann es ja losgehen...

Auch wenn das Thema „Fortbewegung in Argentinien“ auf den ersten Blick etwas verwirrend scheint, ist es mit den richtigen Tipps und Tricks gar nicht mehr so kompliziert. Lass dich auf keinen Fall deswegen davon abhalten, dieses wunderschöne Land zu bereisen.

I Geld wechseln in Argentinien I SIM-Karte I Routenplanung I

Individuelle Fortbewegung in Argentinien

Themenübersicht:

1. Die Größe Argentiniens, Strecken und Verbindungen