Wie läuft eine Safari überhaupt ab?
Als wir unsere erste Afrikareise mit Safari planten, hatten wir zwar schon zwei Safaris in Nepal und Sri Lanka hinter uns, waren allerdings sehr gespannt, wie diese in Afrika ablaufen werden. Wir taten uns etwas schwer die Informationen zusammenzutragen, zu wissen was wir wollen, was es gibt, wo wir starten und wie das Ganze überhaupt abläuft. Müssen wir weit im Voraus buchen oder können wir spontan sein?
Wenn es dir genauso geht, ist dieser Artikel vielleicht genau das richtige für dich und wir hoffen wir bringen etwas Licht ins Dunkle.
In diesem Artikel wirst du erfahren, wie Safaris grundsätzlich ablaufen, was du bei deiner Buchung beachten solltest und wie du das Beste aus deiner Zeit vor Ort rausholst. Suchst du nach spezifischen Tipps und Tricks für Safaris, wirst du hier in naher Zukunft noch Tipps und Tricks für Safaris in Nepal, Sri Lanka, Tansania, Kenia und Südafrika finden.
1. Welche Safari ist die Richtige für mich?
Zuerst einmal kommt es darauf an, ob du eine private Safari buchen, dich einer Gruppensafari anschließen oder ob du auf eigene Faust losziehen möchtest.
Private Safari:
Bei einer privaten Safari bist du allein, mit deiner Familie oder deiner Gruppe in einem Fahrzeug unterwegs. Du kannst die Route und Länge der Safari festlegen, das Tempo bestimmen und bist ziemlich flexibel unterwegs. Einzige Nachteile sind der deutlich höhere Preis und dass du keine sozialen Kontakte knüpfen kannst. Solltest du mit einer Gruppe oder Familie von um die 6 Personen unterwegs sein sollte dies allerdings keinen preislichen Unterschied zur Gruppensafari darstellen.
Gruppensafari:
Wenn du eine Gruppensafari buchst, gibt es (eine Menge) vorgegebener Routen, aus denen du wählen kannst. Sollte keine richtig zu dir passen, kannst du natürlich auch fragen, ob diese für dich angepasst werden. Die Autos werden dann so passend wie möglich gefüllt, es kann aber auch sein, dass du während deiner Tour die Gruppe wechselst, früher verlässt oder einfach woanders schläfst.
Mit unserer Gruppe in Tansania hatten wir alle dieselbe Route, allerdings unterschiedliche Unterkünfte. So wurde ein Pärchen jeden Abend in verschiedenen Lodges abgesetzt, während wir mit dem anderen Paar Campingplätze ansteuerten.
Auf der Safari in Kenia blieben wir länger als unsere Gruppe in einem Nationalpark und wechselten einfach die Gruppe, das Fahrzeug und den Guide.
In Sri Lanka hatten wir eine Safari über den vollen Tag gebucht, während ein Paar aus unserer Gruppe nur halbtags dabei war. Die beiden wurden einfach von einem anderen Jeep mit zurückgenommen.
Wie du sehen kannst, ist nahezu alles möglich und du musst dir um die Gruppenzusammensetzung keine Gedanken machen.
Die Gruppensafaris sind deutlich günstiger als private Safaris und eine großartige Möglichkeit eine schöne Gemeinschaft zu genießen. Besonders die Abende haben uns in der Gruppe gut gefallen. Allerdings bist du weniger flexibel, du musst selbstverständlich Rücksicht auf deine Mitreisenden nehmen und mit sehr viel Pech bekommst du eine Gruppe, die nicht zu dir passt. (z.B. laute und rücksichtslose Personen)
Selbstfahrer Safari:
Als Selbstfahrer bist du am flexibelsten unterwegs und kannst dein eigenes Tempo bestimmen, umdrehen und stehen bleiben wann und wo du willst, zusätzlich hast du deine Privatsphäre. Allerdings kommst du oftmals nicht günstiger weg als mit der Gruppensafari. Das ist von mehreren Faktoren abhängig:
Art des Fahrzeuges: Benötigst du ein 4×4 Fahrzeug? Diese sind teuer zu mieten. Oder reicht ein normales Auto?
Parkeintritte: Musst du pro Person UND für das Fahrzeug zahlen? Im Ngorongoro-Krater in Tansania musst du 80 € pro Person und 295 € pro Fahrzeug und pro Tag zahlen. Bei einer Gruppensafari wird dieser Preis durch alle Mitglieder geteilt. Fährst du allein musst du die ganzen Kosten selbst tragen.
Einfaches Rechenbeispiel Tansania, 5 Tage Selbstfahrersafari: (Preise in $, stand August 23)
Im Gegenzug war der Preis unserer Gruppensafari inklusive Vollverpflegung mit Koch und Zelt als Unterkunft: 1000 $ pro Person.
Die einzige Stellschraube, an der du jetzt noch drehen kannst, ist deine Gruppengröße und dem Preis für das Mietfahrzeug. Dafür musst du wissen, ob du in dem Park ein 4×4 Fahrzeug benötigst oder nicht. In dem Serengeti NP brauchst du zwingend ein 4×4 Jeep, ansonsten entgehen dir die besten Spots. Die Straßen sind ausschließlich Sand- und Schotterpisten. Im Kruger-Nationalpark hingegen kannst du mit jedem Fahrzeug auf Safari gehen, ausgenommen natürlich Motorädern, Tuk-Tuks oder ähnlichem. In diesen Parks lohnt es sich als Selbstfahrer.
Wichtige Faktoren für eine gelungene Selbstfahrersafari
Da der Preis aber nicht der entscheidende Faktor einer guten Safari ist, sind dort weitere Aspekte, die du beachten solltest.
- Ohne Guide und Funkgeräte verpasst du möglicherweise seltene Tierfunde oder die besten Spots und bekommst keine Informationen zu den Tieren oder dem Park und der Natur.
- Du musst dich um die Planung der Routen, der Unterkünfte und deiner Mahlzeiten kümmern, das kostet Zeit und zum Teil auch nerven.
- Solltest du in einem 4×4 Fahrzeug auf unebenem Terrain unterwegs sein, ist es von Vorteil, wenn du geübt darin bist. Es gibt Passagen, in welcher kleine Fehler große Probleme nach sich ziehen.
- Du musst das Fahrzeug selbst fahren, das bedeutet du musst dich auf die Straßen und die Tierwelt konzentrieren.
Das klingt jetzt alles sehr negativ, ist es aber im Grunde genommen nicht. Es hängt viel davon ab, wo du deine Selbstfahrersafari durchführen möchtest.
Wir würden dir eine Selbstfahrersafari z.B. im Kruger NP nicht nur zumuten, sondern sogar empfehlen. Der Park hat viele geteerte Straßen und selbst die Nebenstraßen sind gut zu befahren. Es gibt detaillierte Karten, überall findest du Wegweiser und es ist super einfach sich zurechtzufinden. Zudem kannst du alles (99%) mit dem Kleinwagen erreichen und hast keinen Vorteil mit einem 4×4 Jeep.
In der Serengeti oder in der Masai Mara hingegen würden wir eher davon abraten eine Selbstfahrer Safari zu machen. Vor allem nicht, wenn es sich um deine erste Safari handelt. Das Terrain ist oftmals schwer zu befahren, das Gebiet ist riesig und oftmals gibt es eher inoffizielle Wege oder Straßen. Wenn du schon einige Safaris hinter dir hast und über gute Fahrkünste im 4×4 verfügst, ist es dir natürlich zuzutrauen.
2. Welches Safarifahrzeug soll ich wählen?
Ein weiterer wichtiger Faktor für eine gelungene Safari ist die Wahl des richtigen Fahrzeuges. Zum Teil kann diese Entscheidung ausschlaggebend dafür sein, was du sehen kannst und was leider nicht.
Uns sind dabei folgende Fahrzeuge bekannt:
Safari Jeep 4x4 geschlossen (z.B. Tansania und Kenia)
6 Plätze und eine Kühltruhe oder 7 Plätze hinten und einen neben dem Fahrer. Alle Seitenfenster und das Dach können geöffnet werden. Mit 6 Personen perfekt, mit 7 Personen wird es im Ausguck eng und eine Person hat keinen Fensterplatz. Einige Agenturen bieten Fensterplatzgarantie an oder max. 6 Personen, darauf solltest du achten. Mit dem 4×4 Jeep kommst du in jede Ecke des Parks und bist außerdem ein wenig vor Staub geschützt, wird daher oft in Parks mit staubigen Sand- und Schotterpisten genutzt. Die Fahrzeuge werden außerdem für längere Strecken zwischen den Parks eingesetzt.
Safari Jeep 4x4 geöffnet (z.B. Südafrika, Sri Lanka, Nepal)
Die Fahrzeuge haben meistens 6-9 Plätze hinten und einen neben dem Fahrer. Dabei sind die hinteren Plätze deutlich erhöht und du kannst über das Führerhäuschen hinwegschauen. Die Seiten sind geöffnet und es gibt oftmals maximal eine Scheibe vorne. (keine Sorge, die Tiere sehen die Fahrzeuge als Ganzes und du bist Sicher)
Die Sicht ist von allen Plätzen passabel, natürlich ist es angenehmer ohne Mittelsitz. Die Jeeps werden oftmals nur für kurze Strecken in den Park und für die Gamedrives genutzt. Längere Strecken dazwischen werden normalerweise nicht mit den offenen Jeeps durchgeführt, da der Wind einem ordentlich ins Gesicht bläst. Nimm dir etwas zum Überziehen mit, durch den Wind wird es oftmals kälter als erwartet, vor allem morgens.
Safari Van (zum Teil 4x4, z.B. Kenia)
In den Vans befinden sich zwischen 6 und 8 Plätze hinten und einer neben dem Fahrer. Auch hier kann das Dach aufgestellt werden. Mit 6 Personen sollte es im Aufstelldach angenehm möglich sein zu stehen, sobald mehr Personen mitfahren, wird es eng. Leider lassen sich nicht alle Fenster öffnen und zum Teil sind die Scheiben dazu noch getönt. Zudem ist es für den Van nicht möglich in die letzte Ecke des Parks zu gelangen, da dieser weniger Bodenfreiheit und zudem oftmals kein 4×4 vorhanden ist. Meistens kannst du zwischen Jeep und Van wählen, wobei du einen Aufpreis für den Jeep bezahlst, der sich allerdings meistens lohnt.
Safari LKW (z.B. Krüger Nationalpark)
Ein weiteres Fahrzeug ist der Safari LKW. Hier haben unter Umständen bis zu 21 Personen Platz. Die Vor- und Nachteile liegen klar auf der Hand.
Die Vorteile gegenüber den vorherigen Fahrzeugen sind, dass diese deutlich günstiger sind und größere Gruppen ermöglichen.
Allerdings büßt du dabei vor allem Wendigkeit ein und es ist nicht möglich auf den abgelegensten und damit eventuell besten Strecken zu fahren. Zudem hast du keine gute Sicht, sobald sich ein Tier nicht auf deiner Seite befindet. Über Flexibilität brauchen wir erst gar nicht sprechen. Für kleinere Touren sind die Fahrzeuge aber eine supergünstige Option.
Reisebus (Überall?!)
Ich weiß nicht, ob wir auf das Fahrzeug überhaupt eingehen sollten, denn jedem sollte bewusst sein, dass du mit diesem Fahrzeug keine (richtige) Safari machen kannst. Du fährst lediglich auf den Hauptstraßen, kannst unter umständen nicht einmal die getönten Scheiben öffnen und wirst eigentlich nur durch den Park kutschiert. Es scheint, als würden die Busse oftmals von Pauschalanbietern, Gruppenreisen oder Kreuzfahrtexkursionen genutzt und werden nicht individuell angeboten.
Mietwagen (Kleinwagen, Kompakt, SUV usw.)
In manchen Parks, wie dem Kruger Nationalpark, ist die Mietwagenquote extrem hoch. Das liegt besonders an den guten Straßenverhältnissen. In solchen Parks ist es egal, welche Fahrzeugklasse du wählst. Faustformel ist jedoch je höher du sitzt, desto besser. Wir waren in Südafrika mit einem Kia Picanto (Kleinwagen) unterwegs und konnten alles sehen und nahezu jede Strecke bewältigen. Schau dir also die Gegebenheiten der Parks vorher an und entscheide dich dementsprechend für das geeignete Fahrzeug. Dunkel getönte Scheiben sind bei einer Safari nicht so gut.
3. Wie und wo soll ich bei einer Safari übernachten?
Was noch fehlt, ist die Wahl der Unterkunftsart. Auf Safari gibt es nahezu jegliche Art der Unterkunft, die du dir vorstellen kannst. Von rustikalen Campingplätzen ohne Umzäunung in der Wildnis, zu Luxuriösen Resorts über glamourösen Lodges mit Infinitypools, wird nahezu alles angeboten. Beginnen wir mit den günstigen Low- Budget Optionen.
Campingplätze
Die günstigste Variante ist, wie zu erwarten, das Zelten auf dem Campingplatz. Diese Plätze sind größtenteils entweder in direkter Nähe zum Park oder sogar direkt im Park. Sie unterscheiden sich oftmals in der Ausstattung und von keiner Ausstattung (in dem Fall musst du sogar dein eigenes Klo mitbringen), über Basis- Camps mit mindestens Toiletten und eingezäunten Kochstellen bis zu Zeltplätzen mit WIFI, Pool und Stromanschlüssen ist alles dabei.
Es gibt Plätze in der Wildnis ohne Zäune (z.B. Serengeti) wo du in der Nacht Besuch von Giraffen, Hyänen, Zebras oder anderen Tieren bekommen könntest.
Wiederum Camps mit Zäunen in der Wildnis. Indem Fall hast du zwar die gleiche schöne Geräuschkulisse, kannst aber ohne Aufregung in der Nacht auf Toilette gehen.
Dann gibt es Camps in kleinen oder großen Resorts. Diese ähneln dann eher unseren Campingplätzen in Europa und sind einfach ein Teil des Resorts.
Solltest du eine geführte Safari buchen, sind die Zelte in der Regel schon aufgebaut und du musst dich um nichts kümmern. Zeltest du auf eigene Faust, solltest du Rechtzeitig im Camp sein, denn es gibt zum einen feste Zeiten, wann du spätestens vor Ort ankommen sollst, und zudem musst du dein Zelt selbst aufbauen, was angenehmer bei Tageslicht ist.
Kleiner Tipp: Fahr doch im Laufe des Tages schon ins Camp und baue dein Zelt auf. Dann kannst du danach noch einen entspannten Gamedrive machen und die schöne Zeit vorm Sonnenuntergang nutzen.
Tented Camps
Tented Camps sind oftmals große Zelte, zum Teil unter einem weiteren Dach. Oftmals hast du ein richtiges Bett, ein eigenes Badezimmer angeschlossen, Licht und Stromversorgung. Gegessen und gekocht wird überwiegend in Gemeinschaftsräumen. Je nach Lage bekommst du auch hier die wunderschöne Geräuschkulisse oder Tierbesuche im Camp.
Wenn du nicht so gerne Campen gehst, aber gerne das abenteuerliche Safarierlebnis haben möchtest, ist dies bestimmt genau das Richtige für dich. Preislich liegen die Zelte oftmals irgendwo zwischen normalem Zelt und Hütte.
Rondavels/Bungalows/Hütten
Die kleinen Bungalows oder Hütten ähneln oftmals eher einer Ferienwohnung. Neben einem Bett und Badezimmer gibt es zum Teil eine kleine Küchenzeile und einen Draußenbereich. In klassischen Rondavels sind oftmals nur Betten und Waschbecken vorhanden. Du nutzt dann das Waschhaus und die kleinen Außenküchen die oftmals mit Herdplatten, Abwaschbecken und Warmwasseraufbereiter für die Allgemeinheit ausgestattet sind.
Resorts
In den Resorts selbst gibt es oftmals unterschiedliche Unterkunftsoptionen wie oben genannt und diese variieren selbstverständlich von Resort zu Resort. Die unterschiedlichen Kategorien kannst du dir in der Regel auf den Webseiten anschauen.
Lodges
Lodges sind die Safariunterkünfte schlechthin. Oftmals mit tollen Balkonen oder Infinitypools mit erste Klasse Ausblick. Zudem sind diese oftmals an supercoolen Orten erbaut, wo du die Natur oder die Tierwelt direkt beobachten kannst. Allerdings haben die Lodges auch ihren Preis und du musst dir überlegen, ob es dir das Wert ist. Es gibt auch Lodges außerhalb des Nationalparks, eventuell kannst du hier noch etwas sparen musst aber auch immer in den Park fahren.
Der wichtigste Faktor, bei allen Unterkünften, ist die Nähe zum Nationalpark. Die beste Möglichkeit ist im Park zu übernachten, da du dir die Anfahrt und dabei wertvolle Zeit bei den Gamedrives sparst.
4. Wohin mit meinem Gepäck während der Safari?
Wenn du dasselbe Hotel vor und nach der Safari hast, besteht oftmals die Möglichkeit dein überschüssiges Gepäck im Hotel zulassen. Wechselst du währenddessen dein Hotel, kannst du deine Sachen auch oftmals im Büro deines Safari- Anbieters unterstellen. Nimm in beiden Fällen aber lieber deine Wertsachen und Bargeld mit und schließe wenn möglich dein Gepäck für die Zeit ab.
Wenn Platz im Fahrzeug ist, kannst du natürlich auch dein ganzes Gepäck mitnehmen, das macht auch Sinn, wenn die Safari in Ort A startet und in Ort B endet. Kläre das aber unbedingt vorher mit der Agentur ab, da teilweise nicht genügend Platz für sperriges Gepäck vorhanden ist. Gehe auch davon aus, dass dieses ordentlich staubig wird.
Die Safari ist bezahlt, du hast dein Briefing bekommen, das Gepäck verstaut und hast eine Abholzeit bekommen. Dann kann es ja losgehen.
5. Wie läuft meine mehrtägige Private- oder Gruppensafari ab?
Da du jetzt hoffentlich besser weißt welche Art von Safari du möchtest, welche Fahrzeugklasse zu dir passt, ob und wie du am liebsten Übernachten möchtest, gucken wir uns nun den generellen Ablauf an. Und weil wir nicht jede Safari der Welt ausprobieren können, wir inzwischen aber eben solche in verschiedenen Ländern ausprobiert haben, können wir ein paar Gemeinsamkeiten festhalten.
Nachdem du abgeholt wurdest, geht es in Richtung Nationalpark, hier kommt es darauf an, wie weit dieser entfernt ist. Es kann sein, dass der Transport mit einem anderen Typ Fahrzeug durchgeführt wird und vor Ort getauscht wird. Je nach Fahrtlänge wird bestimmt eine Pause für Lunch eingelegt oder ihr haltet an einem Aussichtspunkt.
Normalerweise wirst du noch am selben Tag deinen ersten Gamedrive haben und anschließend zu deiner Unterkunft fahren. Das Ein- und Auschecken übernimmt in jedem Fall dein Fahrer und du kannst dich einfach treiben lassen. Nach dem du deine Unterkunft bezogen hast, ist es Zeit für Dinner. Dieses fällt überall unterschiedlich aus. Mal hast du einen eigenen Koch dabei, der jede Mahlzeit extra für deine Gruppe herrichtet oder es gibt ein Buffet für alle Campbewohner zusammen. In Lodges gibt es sicherlich à la carte Gerichte oder ähnliches, aber dazu können wir wenig sagen.
Am nächsten Morgen geht es nach oder sogar vor dem Frühstück auf einen Morgengamedrive, denn dies ist die beste Zeit des Tages, da die Tiere dann sehr aktiv sind. Die anderen guten Zeiten wie vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang musst du meistens dazu buchen und lohnen sich in den meisten Fällen auch mal. Bist du den ganzen Tag im Park unterwegs, wird meist ein Picknick irgendwo im Park unter einem Baum oder in vorgegeben Arealen verköstigt. Anschließend geht es weiter auf die Suche nach Tieren. Zum Sonnenuntergang bist du wieder im Camp, wenn nicht anders gebucht.
Anders verhält es sich, wenn du am selben Tag den Park wechselst. Je nachdem wie weit diese auseinander liegen, wirst du morgens bis mittags deinen Gamedrive haben und dich anschließend in den nächsten Park aufmachen. Das Lunch gibt es dann vor oder während der Fahrt als Picknick. Im besten Fall kommst du am selben Tag im nächsten Park an und wirst noch ein paar Stunden Gamedrive genießen, bevor du dein nächstes Camp beziehst.
Der letzte Tag verhält sich in der Regel gleich, nur das du statt in den nächsten Park den Heimweg antrittst. Eventuell gibt es noch ein Briefing zum Schluss. Wie es dir gefallen hat, was geändert werden kann und oftmals wird nach einer Bewertung gefragt, da dies sehr wichtig für die Anbieter ist. Dann bleibt nur noch die Frage mit dem Trinkgeld.
Trinkgeld
Normalerweise gibt man, sofern man zufrieden mit der Safari war, den Fahrern und Koch ein Trinkgeld. Uns wurde oftmals sogar ein Preis vorgeschlagen und die Faustformel scheint irgendwas zwischen 5-15 % pro Safaritag und Person zu sein.
Sollte ein Koch dabei sein, teilst du das Trinkgeld 70/30 auf. 70% für den Fahrer/Guide und 30 % für den Koch.
Bei 5 Tagen Safari für 1000 $ wären es dann z.B. 100$ Trinkgeld (10%) für den Fahrer/Guide. Ist ein Koch dabei, gibst du dem Fahrer einfach 70$ und dem Koch 30$. Das ist selbstverständlich freiwillig und es liegt ganz bei dir, ob und wieviel du geben möchtest.
6. Wie buche ich eine Safari?
Die Frage ist nicht so einfach pauschal zu beantworten. Wir versuchen aber allgemein etwas Licht ins Dunkle zu bringen.
Du kannst selbstverständlich deine Safari direkt in Deutschland im Reisebüro vor Ort buchen oder Plattformen wie TripAdvisor nutzen. Du kannst dir aber sicher sein, deutlich mehr dafür zu bezahlen. Günstiger und besser für die lokale Bevölkerung ist, die Safari bei Anbietern oder in Unterkünften vor Ort zu buchen. Dafür musst du selbstverständlich nicht vor Ort sein.
Für Afrika zum Beispiel gibt es eine super Plattform, auf der sehr viele Agenturen gelistet sind. Du kannst über die Filterfunktion sogar Tagesanzahl, Budget, Bewertung, Preis und Fahrzeugtyp auswählen und dir diese anzeigen lassen. Lass dich sonst einfach mal inspirieren. Ein wichtiger Indikator ist hier die Menge und natürlich die Höhe der Bewertungen. Hast du eine Agentur und eine passende Safari gefunden, kannst du die Bewertungen noch auf Google gegenchecken, um sicherzustellen, ob diese wirklich seriös ist. Anschließend kannst du über das Portal oder den Anbieter direkt Kontakt aufnehmen. Oftmals geht das über Mail. Wir haben allerdings auch oft über WhatsApp kommuniziert. Hast du deine Traumsafari gefunden, wird meistens, wie oben bereits geschrieben, eine Anzahlung fällig und den Rest zahlst du vor Ort.
Eine andere super Möglichkeit ist, sich mit den Unterkünften vor Ort auszutauschen, diese haben oft Kooperationen mit verschiedenen Anbietern, nehmen eventuell aber auch eine Provision.
Auch ein Blick auf die Webseiten der Parks, die du besuchen möchtest, kann dir eine Hilfestellung geben.
In manchen Parks, wie dem Kruger Nationalpark, kannst du sogar Gamedrives direkt im Camp buchen und so von Tag zu Tag entscheiden, was du möchtest.
7. Wann sollte ich eine Safari buchen?
Bei diesem Punkt gehen die Meinungen stark auseinander. Die einen sagen, ein Jahr vorher, die anderen sagen ein paar Monate vorher und wiederum andere sagen das dies egal sei. Auf extravakante Safaris und Lodges, gerade zur Hauptsaison, könnte das gut zutreffen, für kostengünstigere und Standartsafaris allerdings eher nicht. Wir möchten gerne unsere Erfahrungen teilen, denn eine pauschale Antwort wird es darauf nicht geben.
Tagessafari:
Wir haben einige Tagessafaris hinter uns und haben das Gefühl, dass es keinen Unterschied macht, wann du buchst, ob zur Haupt- oder Nebensaison, ob einen Tag oder sechs Monate vorher. Viele Unterkünfte in der Nähe von Nationalparks bieten Touren an und es findet sich eigentlich immer ein Platz irgendwo. Du kannst nicht erwarten, einen Tag vorher anzufragen und Extrawünsche zu äußern, die so spontan nicht (kostengünstig) umgesetzt werden können. Die vorhanden standardisierten Angebote wirst du aber „immer“ spontan und vor Ort buchen können. Selbst in großen Parks, wie dem Kruger Nationalpark, ist es generell möglich sich noch spontan für einen nächtlichen Gamedrive am selben Abend einzutragen.
Gruppensafari:
Auch bei Gruppensafaris haben wir die überraschende Erfahrung gemacht, dass spontanes Buchen möglich ist. Unsere Tansania 5- Tages Route haben wir etwa drei Tage vor Start gebucht und unsere 4- Tage Masai Mara Safari sogar einen Tag vor dem Start. Die Route gehörte auch nicht unbedingt zum Standardprogramm und war trotzdem kurzfristig buchbar. Das hat auch seinen Grund.
Die Touren sind so standardisiert, dass immer irgendwo noch 1-2 Plätze frei sind. Hat der Anbieter keinen Platz mehr frei und kann kein weiteres Auto zur Verfügung stellen, werden im Notfall einfach andere Agenturen angefragt, ob diese noch Kapazitäten haben. Auch wenn die Anbieter damit werben dir ein individuelles Angebot zu unterbreiten, so spulen diese eigentlich nur ihr Standardrepertoire ab. Du wirst nicht glauben wie viele Angebote wir erhalten haben, die nichts mit unserer Anfrage zu tun hatten…. So viel zum Thema maßgeschneidert und individuell. Das macht aber bei einer Gruppensafari auch Sinn, denn dies ist nun mal einer der Hauptgründe, warum die Safaris so „günstig“ sind.
Mach dir also keinen Stress, falls du spontan überlegst, noch eine Safari einzulegen. Fürs Gewissen könnte es allerdings besser sein, früher zu buchen und sich in Sicherheit zu wiegen.
Private Safari:
Hier könnte es etwas knifflig werden. Gerade zur Hauptsaison und in Unterkünften, die einen Vorteil bieten¹, könnten die Plätze schnell vergeben sein. Es ist auch für die Agenturen nicht so einfach eine wirklich maßgeschneiderte Safari für dich zu organisieren, wenn du einen Tag vorher anfragst.
¹ Zum Beispiel mit Blick auf den Fluss zur großen Migration in der Serengeti, wenn die Gnus die Flüsse überqueren.
Solltest du dich allerdings entscheiden, eine Standartroute durch die Parks zu machen, ist es fast so einfach kurzfristig eine private Safari zu buchen, wie bei der Gruppensafari. Es stellt im Übrigen kein Problem dar, deine Route zu verlängern, die Länge der einzelnen Aufenthalte zu verändern oder Parks wegzulassen. Dies sind keine ernstzunehmenden individuellen Wünsche.
Selbstfahrersafari:
Als wir uns entschieden auf einige Selbstfahrersafaris in Südafrika zu gehen, schoben wir die Planung noch lächelnd vor uns her. Am Tag vor dem Flug nach Johannesburg, wollten wir uns einen Überblick verschaffen und eine grobe Route planen. Ziel war es, die Unterkünfte oder, in unserem Fall, Campingplätze vor Ort zu buchen und ggf. spontan zu verlängern. Wir erschraken etwas und glaubten erst an einen Fehler der Webseite. Es war nahezu alles ausgebucht. Mit sehr viel „Planerei“ und ein paar Kompromissen, war es uns zwar möglich durch den Kruger Nationalpark zu tingeln, mit etwas mehr Vorlaufszeit hätten wir die Reihenfolge der Camps aber anders ausgewählt.
Für die anderen Nationalparks in Südafrika traf dies nicht so unbedingt zu. Aber auch hier waren viele Unterkunftsarten bereits ausgebucht.
Möchtest du aber die beliebtesten Unterkunftsarten buchen, solltest du dir Zeit nehmen und deine Selbstfahrersafari etwas früher planen. Eventuell leidet die Spontanität etwas darunter, aber dir bleibt zumindest der Schreck erspart.
8. Wie bezahle ich eine Safari?
Nach deiner Anfrage oder Buchung verlangen viele Agenturen oder Anbieter eine Anzahlung zwischen 10 und 25 Prozent. Du solltest dir also sicher sein, dass es sich bei dem Anbieter um eine seriöse Agentur handelt. Das erkennst du vor allem an vielen echten Bewertungen. 50+ ist dabei ein guter Maßstab.
Bei vielen Gruppen- und Privatsafaris ist der Transfer vom Flughafen, sowie die erste und letzte Übernachtung vor Ort inklusive. Wenn dies nicht notwendig für dich ist, oder du etwas Geld sparen möchtest, kannst du um einen Preisnachlass bitten und die Leistung dafür nicht annehmen. Du solltest dem Anbieter aber deine Abholadresse zukommen lassen. Wo genau du nach der Safari abgesetzt werden möchtest, kannst du meistens auch noch während der Safari entscheiden.
Abhängig von der Preiskategorie wird am Tag zuvor ein Briefing durchgeführt, in welchem die letzten Informationen, Details und Abholzeiten abgesprochen werden. Je nach Anbieter ist dies auch der Moment den restlichen Betrag zu bezahlen. Kläre vorher ab welche Bezahlmethoden akzeptiert werden und ob dabei zusätzliche Gebühren anfallen.
Bei kleineren Tagessafaris kann es auch vorkommen, dass du vor oder erst nach der Safari den vollen Betrag bezahlst.
9. Kann ich noch weitere Optionen zur Safari buchen?
Oftmals werden, neben den normalen Gamedrives, noch weitere Aktivitäten angeboten. Beliebt sind die Besuche von traditionellen Dörfern, außerordentliche Gamedrives und noch weitere Aktivitäten, für welche oftmals ein Aufpreis verlangt wird.
Besuch eines traditionellen Dorfes:
Dies wird in einigen Ländern angeboten. Dabei besucht du meist ein traditionelles Dorf der Einheimischen und kannst einen kurzen Blick in deren Leben werfen. Oftmals mit Tanz und Gesang untermalt. Am Ende werden dir noch ein paar Souvenirs angeboten. Grob gesagt und stark verallgemeinert. Die Aktivitäten müssen nicht wirklich geplant werden und du kannst dich oftmals sogar noch während der Fahrt dafür entscheiden.
Ballonfahrten:
Haben wir oft gesehen und sieht wirklich schön aus. Auch der Blick von oben bei Sonnenaufgang ist bestimmt sehr angenehm, hat oftmals aber auch einen stattlichen Preis und muss sicherlich im Voraus gebucht werden.
Außerordentliche Gamedrives:
Darunter fallen Gamedrives vor dem Sonnenaufgang, nach dem Sonnenuntergang oder bei Nacht. Diese können oftmals auch noch relativ spontan für einen Aufpreis dazu gebucht werden. Solltest du etwas Geld übrig haben, lohnt es sich schon, einmal an einem solchen Gamedrive teilzunehmen.
Bushwalks und Bootsfahrten:
Auch Bushwalks werden in vielen Nationalparks angeboten und geben dir ein intensiveres Bild der Natur und Tierwelt vor Ort. Wir finden es allerdings etwas verstörend mit einem bewaffneten Ranger durch den Busch zu wandern. Erschießt dieser im schlimmsten Fall das Tier, welches zu nahekommt? Dann können wir gerne darauf verzichten.
Bootstouren werden auch oft angeboten und bringen dich näher an die im Wasser lebenden Tiere. Dies haben wir bisher noch nicht wahrgenommen, stellen es uns aber recht idyllisch und spannend vor.
Aktivitäten mit Tieren:
Jeder kennt die großartigen Urlaubsfotos, wo die Menschen lächelnd auf einem Elefanten oder einem Kamel reiten, wilde Tiere streicheln, mit ihnen spazieren gehen oder diese waschen. Leider ist dies für die Tiere oftmals mit großem Stress verbunden und der Weg, die Tiere gefügig zu machen, kein schöner. Du solltest dir also gründlich überlegen, ob du Teil dessen sein möchtest. Zum Glück werden viele dieser Aktivitäten mittlerweile nicht mehr Angeboten.
10. Worauf sollte ich bei einer Safari achten?
Wir hoffen, wir konnten etwas Klarheit schaffen und es dir etwas leichter machen deine nächste Safari zu planen und zu buchen. Falls du auf eine Safari in Tansania, Kenia, Südafrika, Nepal oder Sri Lanka gehen möchtest, können wir dir in näherer Zukunft unsere spezifischen Artikel ans Herz legen. Wir werden dort auf Besonderheiten eingehen und den ein oder anderen Geheimtipp verraten.
Abschließend möchten wir noch einmal die wichtigsten Punkte zusammenfassen, auf die du bei der Auswahl deiner Safari achten solltest.